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Rückenmarksinfarkte und Bandscheibenvorfälle bei Hunden

Ich werde regelmäßig zu Hunden gerufen, die einen Rückenmarksinfarkt erlitten haben oder an einem Bandscheibenvorfall operiert wurden. Einige von ihnen sind in der Hinterhand gelähmt und nicht mehr in der Lage zu laufen. Auch der Kot- und Urinabsatz ist teilweise gestört. Die Rute bewegt sich nicht mehr. Wirklich schlimm für alle.

Es gibt verschiedene Gründe, warum so etwas auftreten kann. Fehlstellungen, Missbildungen der Wirbelsäule (z.B.Keilwirbel), Übergewicht, Überzüchtung, mangelnde Bewegung und Muskeln, ungünstiger Körperbau (langer Rücken und kurze Beine) sind nur ein paar Faktoren, die diese Problematik begünstigen.

Viele Tierärzte überweisen diese Patienten an Tierphysiotherapeuten - aber leider nicht alle. So kann es passieren, dass zwischen einem Infarkt oder Vorfall und der ersten Behandlung einige Monate ins Land ziehen, bis mit der Therapie angefangen wurde.

Natürlich sollte man als Therapeut vorsichtig sein und die betroffenen Bereiche etwas aussparen. Was man aber auf jeden Fall machen sollte: passive Bewegungsübungen der Gliedmaßen und eine detonisierende (lockernde) Massage der umliegenden Muskulatur.
Nach einer OP ist außerdem eine Narbenbehandlung zu empfehlen.

Mit Massagen, passiven und später aktiven Bewegungsübungen, Laser- und Magnetfeldtherapie sowie der TCM (z.B. Akupunktur und Moxa) kann man eine Menge erreichen. Viele meiner Kunden sind wieder ans Laufen gekommen. Sie sind zwar teilweise etwas unrund gelaufen, aber sie sind gelaufen und konnten Kot und Urin wieder eigenständig absetzen. Oft waren die Prognosen der Tierärzte schlecht, es lohnt sich aber immer eine Physiotherapie zu beginnen, es ist noch vieles möglich.

Alles kann, nichts muss!