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Physiotherapie und Training...
was hat das denn miteinander zu tun? Ganz viel und eigentlich nichts!
Kennt ihr eigentlich die Ausbildungsskala des Pferdes?
1. Takt
2. Losgelassenheit
3. Anlehnung
4. Schwung
5. Geraderichtung
6. Versammlung
Die meisten Reiter, die Turniere ab der Klasse A reiten wollen, müssen sie zumindest mal für ihr Reitabzeichen auswendig gelernt haben. Das ist definitiv
Bestandteil des Theorieunterrichts beim Abzeichen. Natürlich geht auch „Mut zur Lücke“
Oft, verschwinden auswendig gelernte Dinge recht schnell in den Tiefen unseres Gehirns und werden nimmer gesehen …. Das ist schade und darf nicht sein,
denn es sind die Bausteine eines gesunden Pferdes.
Was auch wirklich dringend zu beachten ist: Man beginnt beim ersten Punkt der Ausbildungsskala, dem Takt! Erst wenn sich alle 4 Gliedmaßen des Pferdes in
einem räumlichen und zeitlichen Gleichmaß bewegen, dann geht es an die Losgelassenheit. Und genau da stoppe ich jetzt ein und wechsle das Thema....
Wusstet ihr eigentlich, dass es auch einen Ausbildungsweg des Reiters gibt?
Dieser fordert folgendes
1. Gleichgewicht
2. Losgelassenheit
3. Eingehen in die Bewegung
4. Hilfengebung
5. Zusammenwirken der Hilfen
Auch hier beginnen wir bei Punkt 1! Solange das Gleichgewicht des Reiters nicht in allen Gangarten korrekt ausbalanciert ist, wird der Reiter nicht
losgelassen auf dem Pferd sitzen können. Was hat das zur Folge? Der Reiter klemmt, verspannt sich im Körper und hält sich fest. Festhalten ist das Gegenteil von Losgelassenheit. Und ein Pferd kann
nur losgelassen laufen, wenn der Reiter im Gleichgewicht auf dem Pferd sitzt. Wenn ein Pferd also nicht losgelassen läuft, sollte man dringend zuerst seinen eigenen Sitz überprüfen.
Klemme ich mit den Schenkeln fest? Spanne ich das Kreuz zu sehr an? Drückt man seine Absätze zu tief obwohl es das Becken blockiert? Hat man insgesamt zu
viel Spannung im Körper? Hat man Angst und klemmt? …. diese Liste kann ewig dauern..
Das Pferd wird taktunrein laufen, es wird stolpern, es wird nicht vorwärts gehen, galoppiert falsch an oder es rennt davon.... es können viele Probleme
auftreten.
Was hat das jetzt mit Physio zu tun?
Nun ja, als Therapeut kann man dem Pferd „nur“ helfen, sich wieder frei zu bewegen. Einen schlecht ausbalancierten, schiefen oder festgehaltenen Sitz,
können wir nicht wegtherapieren. Was heißt das? Ihr müsst an euch arbeiten. Immer und immer wieder. Und selbst ein Pferd, was nur ins Gelände geht, hat auch die Aufgabe euch dort sicher durch tiefen
Sand zu tragen. Die Grundausbildungen von Reiter und Pferd sind unglaublich wichtig um ein Pferd lange gesund und beweglich zu halten.
Wird nichts an dem Training und eigenem Können geändert, wird es immer wieder zu den gleichen Problemen kommen und sich im schlimmsten Fall
manifestieren.
Beschäftigt euch doch mal intensiv mit dem Thema. Wenn man die Sätze hinter den einzelnen Wörtern (Takt, Losgelassenheit, ...) wirklich verstanden hat,
dann weiß man auch woran man arbeiten muss.
Und wenn ihr etwas nicht versteht, fragt dringend euren Trainer. Schämt euch nicht! Wenn er es nicht beantworten kann, dann solltet ihr besser den Trainer
wechseln.
Fazit: Reitet ihr nach der Skala der Ausbildung, einen Punkt nach dem anderen ab (das wird Jahre dauern), werdet ihr wenig Besuch vom Therapeuten
brauchen.