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Pferdetherapie ist nur eine Stellschraube von vielen
Manchmal erlebe ich es, dass ich zu einem Tier gerufen werde und von mir verlangt wird, dass ich das, was da seit Jahren im Argen liegt, mit einem Mal
wieder richte (bei Hunden und Pferden).
Nun ja, leider heiße ich nicht Bibi Blocksberg und ansonsten habe ich auch keine anderen magischen Fähigkeiten. Andere Therapeuten übrigens auch nicht und
wenn sie das behaupten, solltet ihr besser weglaufen.
Warum hilft so eine Therapie nicht immer?
Es ist nicht immer damit getan, ein Pferd mal eben „gerade zu rücken“ und alles andere bleibt wie es war. Jedem sollte doch klar sein, dass so etwas nicht
funktionieren kann. Natürlich kann man dem Pferd Erleichterung und Beweglichkeit verschaffen, indem man Verspannungen und Blockierungen löst. Ein jeder sollte sich aber fragen, woher die überhaupt
kommen und warum sie immer wieder auftauchen. Und zuerst, sollte man sich immer selbst hinterfragen.
Klar sollte jedem sein....
WER EIN PFERD HAT, HAT SICH EINE LEBENSLANGE LERNAUFGABE DAZU GEKAUFT.
Es gibt viele Stellschrauben, die wichtig für ein gesundes und „funktionierendes“ Pferd sind. Diese sind unter anderem:
- allgemeiner Zustand/Gesundheit des Pferdes
- Wissen über Pferde, deren Verhalten und Anatomie
- Training und Unterricht
- passendes Material
- gute Hufbearbeitung
- Haltung (nicht jedes Pferd mag Offenställe oder 21 Stunden Box)
- Futter
- Umgang/Körpersprache
- Bodenbeschaffenheit des Reitplatzes
- körperlich passendes Reiter- und Pferdpaar
Natürlich findet man als Therapeut auch nicht immer alle körperlichen Probleme. Wie soll es auch funktionieren? Wir können eben auch nicht reinschauen und
bekommen von den Tieren nicht gesagt was passiert ist oder wo es klemmt.
Als Therapeut hat man meist begrenzte Möglichkeiten um heraus zu finden wo es Probleme gibt.
Dazu zählen unter anderem (und sind in meinen Behandlungen auch unerlässlich):
- Halterbefragung
- Adspektion/Anschauen des Pferdes im Stand (Körperbau, Bemuskelung, Stellungen der Gliedmaßen, Oberlinie, usw)
- Adspektion/Anschauen des Pferdes in der Bewegung (Takt und Losgelassenheit der einzelnen Bereiche)
- Palpation/Fühlen (z.B. nach Temperaturunterschieden, Verspannungen, Blockierungen)
- Beobachten des Pferdes in seinem Verhalten
- Kontrolle des Materials (Sattel, Trense, etc.)
- Verschiedene Diagnoseverfahren (aus Akupunktur, Cranio Sakrale Therapie, etc.)
Ich werde in den nächsten Beiträgen einfach mal auf einzelne Bereiche eingehen.